Zoom-Fatigue: Warum virtuelle Meetings müde machen.
Die Vielzahl von Videokonferenzen, Webinaren und Online-Kursen belastet die Arbeitnehmer im Home-Office. Dies zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (www.iwkoeln.de). Einen nicht unerheblichen Beitrag zur Digitalisierung und für die Arbeit im Home-Office leistet die COVID-19-Pandemie.
Online-Meetings sind zum Schlager der Zusammenarbeit geworden. Wo früher die Anzahl der Besprechungsräume die Anzahl der Meetings noch limitiert hat, sind nun in der virtuellen Welt den Treffen kaum mehr Grenzen gesetzt. Und damit haben immer mehr ein Problem: Zoom-Fatigue.
Die Online Müdigkeit
08:15 Uhr – Teams-Besprechung zur Sales Strategie
09:30 Uhr – Zoom-Meeting mit Marketingagentur zur neuen Werbekampagne
10:20 Uhr – Skype-Meeting mit Produktionsabteilung für Terminabsprache
11:30 Uhr – Webinar Remote-Leadership
Und ähnlich sieht das Nachmittagsprogramm dann aus.
Nun ist die Anzahl an Besprechungsterminen nicht unbedingt etwas neues, auch wenn es ansteigt. Viel mehr führt die intensive Nutzung von Online-Meetings zu einer neuen Art von Müdigkeit, wie wir sie aus Präsenzbesprechungen nicht kennen. Und mit Zoom-Fatigue hat diese auch einen Namen bekommen.
Zoom ist ein bekannter Anbieter für Onlinekonferenzen. Und das französische Wort fatigue bedeutet Müdigkeit oder Erschöpfung.
Verlust an Konzentration
Laut Studie macht sich dieses Zoom-Fatigue bei über 60 % der Mitarbeiter bemerkbar. Für 15 % ist sie permanent eine Herausforderung und nur bei 8 % selten.
Am Meisten fällt auf, dass die Konzentration sinkt und sich dies mit einer steigenden Ungeduld während der Meetings paart. Das das eine Art von Stress auslöst, erklärt sich von selbst.
Weniger Körpersprache
Virtuelle Meetings sind mit zwei drei Klicks betreten und schwups ist unser Bildschirm voll mit anderen Personen, sauber aufgereiht wie eine Perlenschnur. Teilweise mit spannendem Hintergrund oder vor unnatürlichen weichgezeichneten Szenen.
Dabei beobachten sich alle gegenseitig, nur niemand schaut wirklich jemanden an. Denn dann müssten wir direkt in die Kamera blicken – und eben nicht auf den Bildschirm. So aber wären die anderen nur im Augenwinkel wahrnehmbar, was zu einem ganz komischen Gefühl für den Sprecher führt.
Das kommt daher, weil es so schier unmöglich ist, nonverbale Signale wie Tonalität, Mimik und Gestik der Teilnehmenden zu lesen. Um doch ein wenig davon erhaschen zu können, bedarf es grosser Anstrengung und Konzentration, braucht also viel Energie.
Parallel müssen wir darauf achten, nicht unaufmerksam zu sein, weil wir ja immer beobachtet werden. Daran erinnert uns permanent das eigene Bild auf dem Monitor. Und da für uns die Wirkung auf andere sehr wichtig ist, führt das dazu, dass wir uns (noch) mehr mit uns selbst beschäftigen.
Wie sehe ich aus? Passt meine Frisur eigentlich zu mir und war das Hemd schon immer so eng? Die permanente Selbstbeobachtung führt zu einer viel stärkeren Selbstbeherrschung und reduziert die nonverbalen Signale zusätzlich. Was dazu führt, dass die Körpersprache noch schlechter gelesen werden kann.
Was bedeutet das für Online-Trainings?
Das wesentliche Rezept für ein erfolgreiches Online-Training ist nichts neues: Klares, knackiges Zeitmanagement und ausreichend Pausen.
Ich bin auch überzeugt, dass Trainings in digitaler Form eine neue Effizienz in der Wissensvermittlung ermöglichen und auch breitere Massen erreicht werden. Ergänzend dazu wird die Bedeutsamkeit und damit die Anforderungen an Präsenzveranstaltungen deutlich steigen. Diese dürfen sich verabschieden von klassischen Formaten und durch neue Formate die Interaktion innerhalb der Gruppen gezielt unterstützen.
Ein wirklich spannendes Feld an Möglichkeiten tut sich grade auf – los geht’s!
Wie denken Sie zu der neuen Zoom Fatigue? Lassen Sie uns diskutieren – auch gern via Zoom.
Setzen Sie sich mit mir in Kontakt.